Novelle, Taschenbuch mit Klappenbroschur, 126 Seiten, 1.Auflage: 25.05.2020.
Nicht mehr lieferbar.
Info
Inhalt:
Sommer 1998. Der 17-jährige Ich-Erzähler zieht mit seinen Eltern in eine verschlafene Gemeinde irgendwo in Deutschland. Als Ingenieur hält sein Vater die Familie mit Ortswechseln auf Trab. „Der Neue“ zu sein, ist ihm daher nur zu vertraut. Im Handumdrehen findet er Freunde, verbringt Nachmittage am Badesee und dann verliebt sich auch noch Debbie in ihn, das begehrteste Mädchen der Schule. Besser könnte es nicht laufen, wäre da nicht: Fabian Feßmann, Fettmann, die Zielscheibe der gesamten Schule. Der Neue hat Mitleid und beschließt, Feßmann in die idyllische Gemeinschaft zu integrieren. Ein Versuch, der nach allen Regeln der Kunst scheitert und in einem Amoklauf gipfelt.
Maik Gereckes in Rückblenden erzählte Novelle ist das Gegenteil einer „Highschool-Komödie“ – die nicht nur die Gesellschaftsstrukturen der 90er-Jahre seziert, sondern jegliches ewig Gestrige mit dem Heute konfrontiert.
Maik Gerecke
Textauszug:
Wer damals erst frisch geboren war, versteht an dieser Stelle vielleicht gar nicht, in was für einer Welt das alles stattfand. Sexismus, sprachliche Gewalt, Phobien vor normabweichenden Sexualitäten oder Geschlechtsidentitäten – das waren alles Dinge, die einen festen Platz im alltäglichen Leben hatten. Randgruppenwitze waren noch salonfähig. Deswegen redete man wie selbstverständlich von Kampflesben, Arschfickern und ekligen Transen. Von Schwuchteln, Schwanzlutschern und dummen Fotzen. Ohne auch nur auf die Idee zu kommen, man könnte jemandem damit wehtun. Und dieses kleine Dorf mitten im Nirgendwo unterschied sich, so betrachtet, kein Stück vom Rest des Landes.