Neue Bücher 2020 und die Coronakrise

Das Coronavirus hat den Literaturbetrieb lahmgelegt, zumindest den analogen. Online poppen derzeit unzählige neue Literaturformate auf. Die Wüste blüht. Jede Lesereihe, jeder Veranstaltungsort, teils auch Verlage und Autor*innen präsentieren sich in unterschiedlichster Bildqualität virtuell. Virales (Literatur-)Marketing ist in Zeiten von Virusinfektionen schließlich logische Konsequenz. Der VHV-Verlag mischt hier nicht mit. Grund: 2020 war von vorneherein als ruhigeres Verlagsjahr geplant mit dem Fokus auf den Ausbau digitaler Publikationen, da Familienzuwachs erwartet wird. Corona beeinträchtigt darum die Planung nur geringfügig. Zudem: Die neue eDition des Verlags, Auskopplungen einzelner Kurztexte aus bisher erschienenen Veröffentlichungen, ist offensichtlich ideal geeignet für diese ungewöhnliche Zeit. Neue Bücher 2020 sind also einige in Planung. Neue E-Books, aber auch Print.

Der VHV-Verlag konzentriert sich hier auf die Publikation seiner ersten Novelle, die gleichzeitig die erste Novelle von Autor Maik Gerecke ist. „Feßmann“ steht kurz vor dem Release, am 25.05. ist es so weit. Wir freuen uns schon riesig! Fast ein Jahr ist dann seit dem ersten Gespräch zum Buchprojekt verstrichen. Ein Zeitraum, den ich als Verlegerin und Lektorin als angebracht empfinde, um intensiv an allen Aspekten der Publikation zu arbeiten. Große Verlage, denen es um Masse geht, prügeln ihre Veröffentlichungen in wenigen Wochen zur Druckreife. VHV gönnt sich den Luxus einer gewissenhaften Zusammenarbeit mit dem Schreibenden, um beim Lektorat und allen gestalterischen sowie organisatorischen Belangen ins Detail gehen zu können. So hat sich bei „Feßmann“ in den vergangenen Monaten nicht nur der Buchtitel geändert (ja, tatsächlich), sondern auch mit dem Text selbst ist, durch erneute Auseinandersetzung und damit entstandenen Schreib- und Ideenraum, einiges passiert.

Und darauf kommt es an: Nicht huschi, huschi einen Stapel Publikationen für Frühjahrs- und Herbstkollektion des Buchbranchenkalenderdiktats produzieren, die meist genauso schnell vergessen sind wie entstanden, sondern qualitativ Hochwertiges und vor allem Nachhaltiges schaffen, das dann geerntet wird, wenn es reif ist. Dass der Mai praktisch auf Maiks Buch gewartet hat, liegt da, nebenbei bemerkt, auf der Hand. 😉

Worum es bei „Feßmann“ geht? „Feßmann“ ist eine Schulgeschichte, die Ende der 90er-Jahre spielt. Jede/r, wann auch immer sich die eigene Schulzeit vollzogen hat, wird dort Bekanntes finden. Maik Gereckes Novelle ist das Gegenteil einer Highschool-Komödie, wie sie insbesondere in den 90ern filmisch gerne (mit allen zugehörigen Klischees und Denkmustern) serviert wurde. Die Story beginnt mit dem Amoklauf von Fabian Feßmann, einem von der gesamten Schülerschaft gemobbten und gequälten Dicken. In Rückblenden berichtet der 17-jährige Ich-Erzähler, der seit einigen Monaten neu an der Schule ist und (auch darum) einen unverstellten Blick auf das Geschehen hat, wie es dazu kommen konnte.

„Feßmann“ ist im Grunde die Geschichte eines Sommers, der ein Sommer der Jugendliebe und Freundschaft, ganz klassisch der Sommer schlechthin hätte werden können. Stattdessen kippt alles, wie hierzulande die Berliner Badeseen nach Überbeanspruchung. Die „heile Welt“ von „damals“, die „heile Welt“, die jeder gerne auf einen (meist frühen) Zeitpunkt des eigenen Lebens projiziert, gerät böse ins Wanken.

Alles zur aktuellen Neuerscheinung erfahrt ihr hier:

https://vhv-verlag.de/produkt/fessmann-novelle/

Die offizielle Buchvorstellung ist wegen des Coronavirus auf den 15.Oktober verschoben. (Siehe: Termine)

Das Buch könnt ihr portofrei im Verlagsshop bestellen, momentan noch vorbestellen, oder ab dem 25.05. in der Buchhandlung eures Vertrauens.

Und hier der schicke Trailer: